Unsere Redaktion hat schon gleich zu Beginn dieser dämlichen Affäre richtig recherchiert und sich entsprechend geäussert. Jetzt hat die StA Leipzig mit ihrer Anklageerhebung gegen Gil Ofarim endlich ein Ergebnis vorgelegt, das dem des Der Montag entspricht. Im Fall Ofarim: Politiker, Prominente und Medien stehen jetzt als Deppen da!
Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung angeklagt. Die Entscheidung über die Zulassung der Klage wird noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Das Landgericht Leipzig wird in einigen Wochen entscheiden, ob es die Anklage gegen den Musiker Gil Ofarim zulässt. Zunächst laufe jetzt eine mehrwöchige Erklärungsfrist, in der sich der Künstler und seine Anwälte äußern könnten, sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag.
Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung angeklagt. Der Musiker hatte im vorigen Oktober in einem viralen Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft hat sich der Vorfall aber nicht so wie geschildert zugetragen. Ofarim wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.
Wenn die Anklage zugelassen wird, muss das Gericht Termine für die Gerichtsverhandlung suchen. Derzeit ist also noch nicht abzusehen, wann es zu einem Prozess kommen könnte. Bis zu einer Verurteilung gilt für Gil Ofarim die Unschuldsvermutung.
Für Herrn Ofarim gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Daran hätte man auch mal erinnern können, als man den Hotelangestellten vorverurteilt hat.
Aus unserem Artikel vom Oktober 2021:
Antisemitismus ist unentschuldbar – Lügen und Vorverurteilung auch. Und darauf sollte man sich in diesem Fall, der vielleicht gar keiner war, konzentrieren. Der wenige bekannte Sänger Gil Ofarim, kurzeitig von Bravo in den 90er Jahren hochgeschossenes Teen Idol (nur bekannt in Deutschland) behauptete in einem viral gegangenen Video judenfeindlich in einem Hotel in Leipzig behandelt worden zu sein. Trifft dies tatsächlich zu, wäre es unentschuldbar, das Hotel müsste die Mitarbeiter entlassen und sicherlich hätte es für diese auch weitere Folgen.
Sänger Gil Ofarim: Antisemitismus-Vorwürfe gegen Leipziger Hotel
Ofarim hatte in seinem am Dienstag auf Instagram veröffentlichten Video berichtet, dass er am Montagabend in dem Hotel aufgefordert worden sei, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Erst wenn er den Stern abnehme, dürfe er einchecken, soll ihm gesagt worden sein.
Wie man auf unzähligen älteren Bildern feststellen kann, trug Gil Ofarim, der offensichtlich ein Freund von Halsektten aller Art ist, niemals einen Judenstern. Das stimmt, in Zusammenhgang mit seiner Selbstdarstellung sehr nachdenklich.
Vorverurteilungen vermeiden
Klärt es endlich auf: Antisemitismus ist unentschuldbar – Lügen und Vorverurteilung auch
Aber jetzt geht es erst einmal darum Gilf Ofarims Vorwürfe aufzuklären. Vielleicht hätten sich Politiker und andere erst einmal mit ihren betroffenen Stellungnahmen zurückhalten sollen. Vieles erinnert an den Gastwirt aus Chemnitz, der sogar Angela Merkel narrte. Aus dem angeblich “rechten” Brandanschlag wurde Brandstiftung durch den angeblich geschädigten türkischen Gastwirt selbst. Es ist ein Lehrstück über voreilige Politiker-Reaktionen und falsche Verdächtigungen.
Die Staatsanwaltschaft prüft die gegen einen Mitarbeiter des Hotels erhobenen Vorwürfe. Bei der Staatsanwaltschaft sei außerdem eine Anzeige eines unbeteiligten Dritten wegen Volksverhetzung gegen den Hotelmitarbeiter eingegangen.
Hotelangesteller erstattet Anzeige wegen Verleumdung gegen Gilf Ofarim
Zugleich stellte der beschuldigte Hotelangestellte Anzeige wegen Verleumdung. Der Mann schildert den Vorfall nach Polizeiangaben „deutlich abweichend“. Der Mitarbeiter stellte zudem eine zweite Anzeige wegen Bedrohung, weil er über seinen Instagram-Account entsprechende Drohnachrichten erhalten habe.
So wie vor einigen Jahren in Kassel. Auch dort kam es zu Demonstrationen und Kundgebungen, weil Nazis angeblich einen Brandanschlag auf ein türkisches Lokal verübt hatten. Am Ende war es auch hier der Gastwirt, der sein Lokal selbst abgefackelt hatte, um die Versicherungssumme zu kassieren.
Sollte sich herausstellen, dass Gilf Ofarim tatsächlich die Hotelangestellten verleumdet hat, hat er der jüdischen Sache sehr geschadet. Das wäre bedauerlich.
Fall Ofarim: Politiker, Prominente und Medien stehen jetzt als Deppen da!
Und jetzt stellt sich heraus, Herr Ofarim hat gelogen. Wieder einmal haben Politiker, Prominente und Medien vorschnell und absolut dämlich gehandelt und einen Unschuldigen vorverurteilt. Man erinnere sich an all die Mitleidsbekundungen und Demos für Herrn Ofarim. Wie lächerlich stehen diese Menschen jetzt da.
