Ungewöhnlich starker Anstieg von Atemwegserkrankungen
Der Herbst war schon immer eine Jahreszeit, in der Atemwegserkrankungen wie Husten, Erkältungen und Heiserkeit besonders häufig auftreten. Doch in diesem Jahr sind die Zahlen deutlich höher als sonst. Nach den neuesten Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde seit 2011 keine so hohe Zahl von Atemwegserkrankungen mehr gemeldet. In der 42. Kalenderwoche gab es 7.944 Fälle pro 100.000 Bundesbürger, und diese Zahl steigt weiter an. Insgesamt waren in der vergangenen Woche 6,6 Millionen Bundesbürger betroffen.
Auf der Website des RKI heißt es derzeit, dass die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in der Bevölkerung im Vergleich zur Vorwoche mit 8.000 Fällen pro 100.000 Einwohner gestiegen ist. Die Zahl der Fälle ist vor allem in der Altersgruppe bis 14 Jahre und in der Altersgruppe 35-39 Jahre gestiegen. Interessanterweise waren die Zahlen sogar während der Hochphase der Coronavirus-Pandemie niedriger. Im gleichen Zeitraum lag die Inzidenz bei 3.428 im Jahr 2020, 6.088 im Jahr 2021 und 6.303 im Jahr 2022.
Trotz dieser hohen Zahlen hält das RKI diese Steigerungsrate für „üblich für den Herbst“. Für diese Entwicklung werden verschiedene Gründe genannt. Einige spekulieren, dass unser Immunsystem durch die Coronavirus-Pandemie geschwächt worden sein könnte, andere vermuten, dass wir einfach stärker auf Krankheitssymptome achten. Die Abschaffung der Maskenpflicht in öffentlichen Räumen könnte ebenfalls zu den höheren Zahlen beigetragen haben, da sie die Wahrscheinlichkeit einer Infektion im Alltag erhöht hat.
Es ist erwähnenswert, dass die möglichen Auswirkungen der Corona-Impfung auf das Immunsystem und die anschließende Zunahme von Atemwegserkrankungen in den Medien nicht breit diskutiert werden. Einige seriöse Analysen haben diese Möglichkeit jedoch bereits bestätigt. Trotzdem scheint die deutsche Presse an dem traditionellen Narrativ festzuhalten.
Allgemeinmediziner verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Patientenbesuche. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärzteverbandes, betont, dass die Belastung der Ärzte und ihrer Teams bereits jetzt enorm ist, obwohl die Grippewelle noch bevorsteht. Beier glaubt, dass die Politiker ihre Versprechen, die Gesundheitsversorgung während der Infektionswellen zu verbessern, nicht eingehalten haben, was zu einem Mangel an notwendigen Ressourcen führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ungewöhnlich starke Anstieg von Atemwegserkrankungen die Aufmerksamkeit von Experten und Medien auf sich gezogen hat. Während die Gründe für diesen Anstieg noch diskutiert werden, ist es von entscheidender Bedeutung, sowohl die möglichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf unser Immunsystem als auch die Notwendigkeit angemessener Ressourcen im Gesundheitswesen zu berücksichtigen, um dieses wachsende Problem anzugehen.