Traditionen in Afghanistan fördern den Missbrauch von Jungen. In Afghanistan dürfen Frauen nicht in der Öffentlichkeit tanzen, aber Jungen können in Frauenkleidung zum Tanzen gebracht werden – und sie werden oft sexuell missbraucht. Der Missbrauch dieser Jungen ist in Afghanistan akzeptiert und gängig.
Die Afghanen nennen diese abscheuliche Tat bacha bazi, und genau so klingt es. Jungen, meist noch Kinder, tragen bunte, mit Glocken geschmückte Outfits, tanzten an schäbigen Orten für bärtige afghanische Männer die Turbane und üppige Bärte tragen, nur um nach der verachtenswerten Nacht sexuell missbraucht zu werden von diesen abscheulichen Männern, oftmals die ach so gläubigen Taliban dabei.

Es ist nach Mitternacht. Ich bin auf einer Geburtstagsfeier in einem Dorf irgendwo Afghanistans. Was hier geschieht, passiert auch heute noch überall in Afghanistan. Erst recht wohl jetzt nach der erneuten Machtübernahme der mittelalterlich anmutenden Taliban, die noch weniger Skrupel vor missbrauch jeder Art haben.
Missbrauch von Jungen
Es gibt keine Spur von irgendwelchen Frauen, nur Männer. Einige von ihnen sind bewaffnet, einige nehmen Drogen.
Fast alle Aufmerksamkeit gilt einem 13-jährigen Jungen. Er tanzt für die Menge in einem langen und glänzenden Frauenkleid, sein Gesicht von einem roten Schal bedeckt.
Er trägt falsche Brüste und Glocken um seine Knöchel. Jemand bietet ihm ein paar US-Dollar an und er packt sie mit den Zähnen.
Dies ist eine alte Tradition. Die Leute nennen es bachabaze, was wörtlich “mit Jungen spielen” bedeutet. Tatsächlich ist es sexueller Missbrauch von Jungen.
Das Beunruhigendste ist, was nach den Partys passiert. Oft werden die Jungen irgendwo und sexuell missbraucht.
Die Männer hinter der Praxis sind oft wohlhabend und mächtig. Einige von ihnen halten mehrere Bachas (Jungen) und verwenden sie als Statussymbole – eine Anzeige ihres Reichtums. Die Jungen, die erst 12 Jahre alt sein können, sind in der Regel Waisen oder stammen aus sehr armen Familien.
Atal ist breit zu reden
Ich verbrachte Monate damit, einen Bacha zu finden, der bereit war, über seine Erfahrungen zu sprechen.

Atal, was eigentlich Held bedeutet (nicht sein richtiger Name) ist 14 Jahre alt. Sein Vater starb, ermordet vonden Taliban, weil er sein Tochter zur Schule schickte. Als ältester Sohn kümmert er sich um seine Mutter, die seither auf der Straße bettelt, und zwei jüngere Brüder. Die Schwester wurde von den Taliban vergewaltigt und getötet.
“Ich habe mit 12 Jahren angefangen, auf Feiern zu tanzen, als mein Vater starb”, sagt Atal. Für ihn ist der Missbrauch von Jungen die einzige Möglichkeit zu überleben.
“Wir hatten Hunger, ich hatte keine Wahl. Manchmal gehen wir mit leerem Magen ins Bett. Wenn ich auf Feiern tanze, verdiene ich etwa 3 Dollar oder etwas Pilau-Reis.”
Ich frage ihn, was passiert, wenn Leute ihn in mitnehmen. Er senkt den Kopf und hält lange inne, bevor er antwortet und über den Missbrauch von Jungen espricht.
Atal sagt, er bekommt ungefähr 4 Dollar für die Nacht. Manchmal wird er von einer Gruppe vergewaltigt.
Ich frage ihn, warum er nicht zur Polizei geht.
“Sie sind mächtige und reiche Männer. Die Polizei kann nichts gegen sie tun.”
Gezielter Missbrauch von Jungen ist Tradtion im streng islamischen Afghanistan
Tanzende Jungs werden schon in jungen Jahren von Männern ausgesucht, die durch die Straßen ziehen, um unter den Armen und Verletzlichen nach weibischen Jungen zu suchen. Sie bieten ihnen Geld und Essen an.
Askar T., ein Sozialarbeiter einer Hilfsorganisation aus Deutschland sagt, obwohl es in vielen Teilen Afghanistans üblich ist, gibt es keine Studien, die bestimmen, wie viele Kinder im ganzen Land missbraucht werden.
Die Straßen Afghanistans sind voller arbeitender Kinder. Sie polieren Schuhe, sie betteln, sie sammeln Plastikflaschen, um sie weiterzuverkaufen. Sie nehmen jeden Job an, mit dem sie Geld verdienen, sagt er. Da ist der Missbrauch von Jungen gesellschaftlich geradezu vorprogrammiert.
Brauch in ganz Afghanistan – Bachabaze
Jeder Afghane, mit dem ich sprach, wusste von Bachabaze. Meist versuchten sie mich davon zu überzeugen, dass es nur in abgelegenen Gebieten existiert.
Aber ich ging spät in der Nacht zu einer Party in der Altstadt von Kabul, Mitten im Zentrum.
Dort lernte ich Assem (wieder nicht sein richtiger Name) kennen, einen 55-jährigen Händler, der stolz darauf ist, vier tanzende Jungs zu haben.
“Mein jüngster Bacha ist 12 und der älteste 17. Es war nicht einfach, sie zu finden. Aber wenn man es unbedingt will, findet man sie”, sagt er.
Assem sagt, er hat einen guten Job und gibt seinen Jungs genug Geld.
“Wir haben einen engen Freundeskreis, der auch Bachas hat. Manchmal versammeln wir uns und kleiden uns Frauenkleider und Tanzglocken auf unsere Bachas und sie tanzen zwei bis drei Stunden für uns. Das ist alles.”
Er gibt an, er habe noch nie mit seinen Jungs geschlafen, gibt aber zu, dass er sie umarmt und küsst.
Assam ist nicht besonders reich oder mächtig, aber er hat drei Bachas. Es gibt viele Menschen, die diese Tradition in ganz Afghanistan unterstützen, und viele von ihnen sind sehr einflussreich.
Dieser Bericht entstand wenige Wochen vor der Machtübernahme durch die Taliban. Dadurch ist die Situation der afghanischen Jungen nicht besser geworden. Davon darf man mit Sicherheit ausgehen.
Also wird Bachabaze weitergehen.