Seit 2017 Prüffall Islamismus – Jetzt Amoktäter

Der Messerangreifer in einem Zug bei Aachen war den Behörden seit vier Jahren als verdächtiger Islamist bekannt. Der 31-jährige Iraker stach auf Fahrgäste ein und wurde von einem Bundespolizisten überwältigt. NRW-Innenminister Reul spricht von einer Amoktat. Verneint einen islamistischen Hintergrund. Immer war er seit 2017 Prüffall Islamismus – Jetzt Amoktäter

Es ist 7.42 Uhr in der Frühe und der Regionalexpress 4 hat den Bahnhof von Herzogenrath gerade in Richtung Aachen verlassen.

In diesem Moment zückt ein 31-jähriger Mann am Freitag ein Messer und sticht «wahllos und willkürlich» auf seine Mitreisenden ein. Am Ende werden sechs Verletzte gezählt, den Angreifer eingerechnet. Das es keine Toten gab kann man als Wunder bezeichnen. Die Mordabsicht war sicherlich vorhanden.

Der Täter ist geboren im Irak und als Flüchtling nach Deutschland gekommen. fEr ist, wie sich schnell herausstellt, für die Behörden kein Unbekannter. Nach einem Hinweis aus dem Flüchtlingsheim, in dem er damals lebte, war in seinem Fall 2017 ein «Prüffall Islamismus» angelegt worden. Die Indizien dafür scheinen eher vage: Er hatte sich von seinen Mitbewohnern isoliert, stark verändert und einen Bart wachsen lassen.

«Wir müssen von einer Amoktat ausgehen», sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf. «Das war eine grausame Tat, die in einem Akt enormen Mutes gestoppt werden konnte.»

Seit 2017 Prüffall Islamismus – Jetzt Amoktäter

Dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, davon gingen die Ermittler am Freitagabend angeblich nicht aus. «Für ein islamistisches Motiv der Tat haben wir bislang nichts Belastbares», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen der Deutschen Presse-Agentur.

Schon wieder, wie inzwischen stets bei Tätern mit islamischen Hintergrund, heisst es mal wieder: Es gebe aber Anhaltspunkte, die die Schuldfähigkeit des Verdächtigen infrage stellen. Deswegen werde diese nun geprüft. Soll heißen: Ein Psychiater wird sich den 31-Jährigen anschauen.

Es ist doch schon etwas verwunderlich, dass bei islamischen Tätern mit Flüchtlingshintergrund sofort ein Schuldunfähigkeit vermutet wird, während bei Tätern aus dem eher rechten Spektrum, deren Tatverkauf eigentlich eindeutig für psychische Problem spricht, stets von einem rechtsradikalen Anschlag ausgegangen wird. Wer entscheidet eigentlich, dass diese Täter sofort für schuldunfähig erklärt werden? Normalerweise sind dafür zahlreiche Gutachten und lange Begutachtungen erforderlich. Will man einfach nicht mehr zugeben, dass man sich radikale Islamisten ins Land geholt hat. Was nicht sein darf, kann nicht sein?

Ermittelt wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Spätestens an diesem Samstag wird entschieden, ob gegen den Mann Haftbefehl oder etwa die Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt wird. Ob sich der Verdächtige zur Tat geäußert hat, oder sogar schon vernommen wurde, wollte die Staatsanwältin nicht verraten.

270 Menschen waren zum Zeitpunkt der Tat in dem Zug. Unter ihnen ist ein 60-jähriger Bundespolizist in Zivil. Gemeinsam mit zwei Reisenden gelingt es ihm, den Messerstecher zu überwältigen und festzuhalten. «Möglicherweise haben diese drei Menschen eine größere Gefahr, größeren Schaden verhindert», sagt Reul.

Hätte man die Tat nicht im Vorfeld verhindern können, wenn man die “Verdachtsfall” dorthin geschickt hätte, wo er herkam? Und welchen Asylgrund haben all diese Flüchtlinge überhaupt? Politische wohl nur in den seltensten Fällen. Es gibt aber nur ein Anrecht auf politische Asyl nicht auf Asyl weil mir mein Land nicht mehr gefällt oder ich dort nicht so gut leben kann.

Vorheriger ArtikelChinas fünfte Kolonne
Nächster ArtikelEmilia Fester – Berufspolitikerin